Feuerwehr Schlatt,
26.9.2014
Retten
steht an erster Stelle
Ein schreckliches Szenario bot sich am Freitag der
Feuerwehr Schlatt. An der Frauenfelderstrasse 6, auf dem Areal der Crazy World
GmbH in Neuparadies, brennt eine Scheune lichterloh. Das Feuer hat auch das
angebaute Wohnhaus in Flammen gesetzt und dichter Rauch dringt aus den
Gebäuden.
Aus einem kleinen Fenster direkt unter dem Dach hört man verzweifelte
Hilferufe. Zum Glück war das nicht Wirklichkeit, sondern Vorgabe für die
Hauptübung. Statt Flammen markierte ein F das Feuer, bei der Person in Not
zeigte ein gelbes R, dass dringend eine Rettung organisiert werden musste und
der Rauch wurde von einer Maschine erzeugt.
41 Angehörige der Feuerwehr Schlatt rückten an,
nachdem sie die Kantonale Notrufzentrale per Telefon alarmiert hatte. Es handle
sich um einen mittleren Brand, teilte die Zentrale mit. Das bedeutet, dass die
Stützpunkt-Feuerwehr Diessenhofen nicht ausrücken muss. Knapp zehn Minuten nach
dem Alarm fuhr mit Blaulicht ein Tanklöschfahrzeug vor und kurz darauf war auch
der von einem Traktor gezogene Tanklöschanhänger im Einsatz.
Gruppenführer Rolf
Monhart war das erste Kadermitglied vor Ort und amtierte deshalb als
Einsatzleiter. Er befahl sofort die Rettung der vom Brand eingeschlossenen
Personen. Übungsleiter Michael Frischknecht hatte bei den Fenstern einen Zettel
mit „Rauch“ angebracht. Die Feuerwehrleute arbeiteten deshalb mit Atemschutz,
was die Rettung zu einer kniffligen Aufgabe machte. Sie mussten an zwei
Fenstern Eingeschlossene befreien und dann das Haus nach weiteren Personen
durchsuchen.
Hauptmann Andreas Bischof spielte eines der Opfer und liess sich
an einer hohen Leiter abseilen. „Ich wollte erleben, wie meine Kameraden mich am
Seil herunter lassen“, sagte er mit einem schelmischen Schmunzeln. Bischof ist
seit einem Jahr Feuerwehrkommandant von Schlatt. Aus der Haustür rollten zwei
Sanitäter eine verletzte Frau auf einem Bürostuhl ins Freie und trugen sie dann
auf einer Bahre zur Sanitätshilfsstelle.
Sie stöhnte herzerweichend. Dunkelrote
Farbe am Unterschenkel liess eine grausige Verletzung vermuten. In der Sanitätshilfsstelle
kümmerten sich Irene Weber, Leiterin des Sanitätszuges, und vier Angehörige des
Samaritervereins Schlatt um die Opfer der Brandkatastrophe.
Als Ehrengäste verfolgten Urs Frei,
Hauptposten-Chef der Kantonspolizei, und Delegierte der Feuerwehren Diessenhofen
und Ausseramt (Feuerthalen und Flurlingen) die Übung. Die Gemeinderäte Cyrill
Veraguth, Hans Möckli und Reto Vetter nahmen als Feuerwehr-Offziere an der
Übung teil.
Bei der Schlussbesprechung durften sich die
Feuerwehrleute über viel Lob freuen. Vereinzelt gab es auch Kritik, zum
Beispiel sei ein Karabinerhaken falsch montiert worden.
Nach der Übung trafen sich die Angehörigen der
Feuerwehr und die Ehrengäste im Gemeindehaus Schlatt zum gemeinsamen Nachtessen
und zur Beförderung der Gruppenführer Michael Frischknecht und Rolf Monhart zu
Leutnants.
Dieter Ritter (dr) © Fotos und Text von Dieter Ritter
Vorbereitung der Rettung aus dem obersten Fenster.
Das imposante Tanklöschfahrzeug „Fürio“
Zwei mit Atemschutz ausgerüstete Feuerwehr-Männer seilen ihren Kommandanten (Mitte)
ab
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René Sehringer - Journalist VDPJ - Rio de Janeiro
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