GV 2015 IGRA
Revitalisierung
bringt viel Nutzen für
Natur und Landschaft!
Am Montagabend
fand im „Da Pulcinella“ die erste GV der IGRA
(Interessegemeinschaft
Rheinuferaufwertung) statt. Der noch junge Verein zählt bereits 110 Mitglieder.
Davon nahmen 18 Mitglieder und dazu noch diverse Gäste und Sympathisanten an
der GV teil.
Diessenhofen
Im
ersten Traktandum erhob sich die ganze Versammlung zu Ehren des kürzlich
verstorbenen Gründungs- und Vorstandsmitgliedes Fredi Lier. Unter Leitung von
Präsident Günter Rieker gingen dann auch die weiteren Traktanden rasch über die
Bühne. So wurde die erste Rechnung des Vereins mit Fr. 1091.- Einnahmen und
Ausgaben von Fr. 909.- Franken einstimmig genehmigt.
Aus dem ersten Jahresbericht des Vereins ging unter
anderem hervor, dass die diversen Aktivitäten des Vereins sehr gut ankamen beim
Publikum und immer sehr gut besucht waren.
Hervorzuheben sind die
Besichtigungen der bisherigen sehr erfolgreich
getätigten Renaturalisierungsmassnahmen
im Schaaren, bei Büsingen, in der Laag und auch in beim Katharinental
oder in der Badi in Diessenhofen.
Zwei spannende
Referate
Gespannt war man auf die Referate von Marco Baumann vom
Wasserwirtschaftsamt des Kantons Thurgau und von Ingenieur Peter Hunziker, der
im Auftrag Kraftwerks Schaffhausen für den Unterhalt der Rheinufer zu beiden
Seiten des Rheines im Staubereich des Rheines, der bis zur Läui (Dschungel) auf
der Schweizerseite und bis zum Staffelwald auf der deutschen Seite reicht.
Auf
der Schweizerseite ist der Schandfleck die in den 30-er im vorigen Jahrhundert erstellte Mauer immer
noch erhalten. Diese Mauer ist aber langsam am Zerfallen. Und im vergangenen
Sommer musste der Uferweg für kurze Zeit gesperrt werden, da ein kurzes Stück
dieser Mauer einbrach. Das Kraftwerk hat dieses
Mauerstück dann mit Beton, der mit Hilfe von Chemie auch im Wasser hart
werden kann, repariert, damit der Uferweg wieder frei gegeben werden konnte.
Es
wird nun befürchtet, dass weitere Teile
der in die Jahre gekommenen Mauer einstürzen könnten und dass der bei der
Bevölkerung sehr beliebte Uferweg von der Badi zum Dschungel wieder gesperrt werden muss.So wurde an der Versammlung der Ruf
lauter, dass nun möglichst rasch ein Gesamtprojekt von der Badi bis zum
Dschungel vorgelegt werden sollte, damit die Bevölkerung darüber diskutieren kann.
Und auf diesem Gesamtprojekt müsste klar ersichtlich sein, wie der Uferweg
verläuft.
Wenn es gelingt, dass dieser Uferweg weiterhin möglichst nahe dem Ufer entlang verläuft, dürfte wohl
die IGRA rasch weitere Mitglieder erhalten. Marco Baumann erklärte dazu, dass er
weitere „Baustellen“ bei den Gewässern im Kanton betreue und dass es ihm einfach das Personalfehle, um gleichzeitig
mehrere Projekte zu entwickeln, und er fügte bei, dass er auch die weitere
Renaturalisierung des Geisslibaches vor allem von der Mühle Bachmann in
Richtung Basadingen/Schlattingen in Planungs sei.
Er musste aber zur Kenntnis
nehmen, dass die weitere Renaturalisierung der Rheinufer für die Bevölkerung weit wichtiger sei als
der Geisslibach.
Ingenieur Hunziker freut sich an den gelungenen Renaturierungsmassnahmen
Den Äusserungen von Peter Hunziker war dann zu entnehmen,
dass er selbst grosse Freude hat an den
neu gestalteten Naturufern am Rhein hat, wo man mit dem Pflanzen von Weiden und
Erlen bei der Ufergestaltung zur Stabilisierung der Ufer für Natur und Umwelt
viel erreichenkonnte.
So entstanden zum Beispiel Steilwände, die der
seltene Eisvogel dort liebt oder kleine Buchten, die den Jungfischen
viel bringen und wenn dann dort gerade
auch noch ein Bächlein mit deutlich kühlerem Wasser als im Rhein einmündet, kann
das auch den grossen Äschen nützen, wenn der Rhein im Sommer für diese Fischart
mal wieder zu warm wird. Renaturierung bringt der Natur sehr viel. Aufwand und
Ertrag haben da eine vorzügliche Bilanz.
Bilder von Hunziker zeigten, dass bei der Verwirklichung von Renaturalisierungs-Massnahmen meist vom Wasser her gearbeitet wird mit schwimmenden Pontons, mit Hilfe derer auch das Material beim Abbruch der Mauern wegtransportiert wird, um so die Ufer zu schonen. Und nach dem Abbruch der Mauern entstehen neue sehr reichhaltige Biotope.
Wie man Mitglied der IGRA wird
Wer solche Massnahmen unterstützt, sollte Mitglied der IGRA werden. Für Einzelpersonen beträgt der Jahresbeitrag Fr. 20.- , für Paare und Familien Fr. 30.-. Im Internet kann man sich die Statuten der IGRA Herunterladen. Laut Hunziker wäre es sehr schön, wenn möglichst rasch auch noch das restliche „Kulturgut“ Betonplatte möglichst rasch verschwinden würde.
Guideo Elser (ge)
© Text und Foto von Guido Elser
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