Herbert Kopainig
Panoptische
Weltreisen
Ausstellungsort:
Museum Kunst + Wissen
Museumsgasse 11
8352
Diessenhofen
- Öffnungszeiten:
- Mittwoch 17.00 - 19.00 Uhr
- Sonntag 14.00 - 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
5.9. - 27.11. 2015
Vernissage:
Freitag, 04.09.2015 19.30 Uhr
Finissage:
27.11. 2015 19.30 Uhr
Herbert Kopainig
lebt und arbeitet seit 2007 als freischaffender Künstler in
Diessenhofen. Er ist ausgebildeter Künstler, nahm an zahlreichen
Gruppenausstellungen teil und erhielt Preise und Stipendien.
Die Ausstellung im
Museum Kunst + Wissen präsentiert erstmals wesentliche Teile der
"Panoptischen Weltreisen" im Zusammenhang. Das Gesamtwerk
ist in insgesamt in 10 Areale, 30 Environements und 40 Werkzyklen
unterteilt. Ein umfassender Einblick in dieses aussergewöhnliche
Lebenswerk wird gegeben. Die Ausstellung erschliesst so das
Gesamtkonzept und macht es für den Besucher sichtbar und erlebbar.
Der Rundumblick
- Eintauchen in eine Welt jenseits des Bekannten
Die "Panoptischen
Weltreisen" von Herbert Kopaing basieren einerseits auf einem
architektonischen Modell, welches das Fundament und Gerüst seiner
Erzählschau bildet. Der Begriff des "Panopticums"
beinhaltet einen umfassenden Rundumblick, der alles Sichtbare
betrifft. Ein Panopticum ist zugleich auch eine Wunderkammer oder ein
Kuriositätenkabinett, in dem alles Gesammelte gleichwertig
nebeneinander gezeigt wird.
- Herbert Kopainigs Konstruktionsprinzip geht auf das im 18. Jhd. entwickelte
- "Panopticon" von Jeremy Bentham zurück. Ein runder Gefängnisbau, der die perfekte Überwachung von einem zentralen Punkt aus ermöglichen sollte.
- Mit dem Begriff der "Weltreise" bringt Herbert Kopainig andererseits ein weiteres altes Genre, nämlich das der Abenteuerreise, wie wir sie von Jules Verne und seiner "Reise zum Mittelpunkt der Erde" kennen ins Spiel.
- Kopainig gründet ein Institut, mithilfe dessen er Reisen organisiert und welches die Ergebnisse der Reisen auswertete. Wissenschaftlichkeit wird hier absichtsvoll inszeniert. Der Künstler schickt sein Alter Ego namens Elias Wundersam auf Expeditionsreisen in unbekannte Länder. Dort sammelt er neue Erkenntnisse, die als Forschungsresultate präsentiert werden. Der Künstler beschränkt sich dabei für die Darstellung seiner Entdeckungsreisen nicht auf ein Medium, sondern arbeitet nach Art der Wunderkammern interdisziplinär. Alte und neue Medien greifen ineinander und ergänzen sich.
- Die Reiseberichte werden in Form von Texten, Photographien, Videoinstallationen, Audiosequenzen, Malereien, als Reale Settings oder Happenings inszeniert. Rundum jede Art der Aufzeichnung, Wissensvermittlung, Sammlung und Bearbeitung wird vom Künstler benutzt und zitiert.
- Indem der Künstler die Form der Gefängnisarchitektur mit der Form der Abenteuerreise kombiniert, entsteht eine ganz eigentümlicher innerer Reiseweg, der immer an den Ausgangs- oder Beobachtungspunkt gebunden bleibt. Der Autorenkünstler agiert wie ein Dompteur in einer Manege. Er steht im Mittelpunkt des Geschehens. Er überwacht und lenkt, er gibt vor, den magischen Rundumblick zu besitzen, dem scheinbar nichts entgeht.
- Er ist omnipräsent und domestiziert. Doch ist er selbst gefangen in seinem Rotund, in der ewigen Drehung des eigenen Körpers. Und der eigene Körper wird ihm zum Verhängnis, ja zum eigenen Gefängnis. Denn er weiss nicht, was hinter seinem Rücken vorgeht - immer bleibt ein riesiger blinder Fleck, denn der Blick, die Aufmerksamkeit kann nie auf alles gleichzeitig gerichtet sein. Die absolute Kontrolle, die umfassende Erklärung aller Zusammenhänge wird als reine Wunschvorstellung, ja als Selbstbetrug des Einzelnen und der gesamten Menschheit enttarnt.
- Herbert Kopainig erschafft in seinen Werken neue archetypische, mythische und magisch-religiöse Zusammenhänge. Er kreiert Gegenbilder zu herkömmlichen Modellen, erfindet Alternativuniversen und erweitert damit den Horizont unserer Denkmöglichkeiten. Er gibt jedoch keine konkreten Antworten, keine Lösung des Problems. Sein Kunstreich oszilliert zwischen Geheimnis und Offenbarung, zwischen Erinnern und Vergessen.
- Kopainig kreiert neue Erfahrungsorte und setzt utopische Modelle in reale Erlebnis-Räume um, die der Besucher staunend durchwandern kann.
- Zusatzveranstaltungen
- Vernissage
- Freitag, 4. September 19.30 Uhr
- Begrüssung: Stadtpräsident Walter Sommer
- Laudatio: Helga Sandl
- Teilnahme an der Museumsnacht Hegau-Schaffhausen
- Samstag, 19. September 18.00 - 24.00 Uhr
- mit Neueröffnung der Carl Roesch Dauerausstellung
- Lesung mit dem Künstler
- Freitag, 2. Oktober 19.30 Uhr
- Herbert Kopainig liesst aus der „STORY wundersam“
- Vortrag von Markus Landert Direktor Kunstmuseum Kartause Ittingen
- Freitag, 6. November 19.30 Uhr
- Von den Zwischenräumen in der Kunst von Herbert Kopainig und anderen
- Öffentliche
Führungen von Helga Sandl
- Sonntag, 11. Oktober 16.00 Uhr
- Sonntag, 15. November 16.00 Uhr
Herbert Kopainig vor dem Arche-Nova-Monument
Minipanoptikum Blackbox - Szenarium 3
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