300 Jahre Kirche
Schlatt
Grosses
Fest zum Kirchenjubiläum
Vor 300 Jahren bauten die Gemeinden Mett-Oberschlatt und Unterschlatt gemeinsam die evangelische Kirche Schlatt. Aus Anlass dieses Jubiläums fand am Sonntag ein Festgottesdienst mit anschliessendem Mittagessen statt.
Die rund 250 Plätze der Kirche waren besetzt und
auch auf der Treppe zur Empore sassen Gäste, als um 10 Uhr Pfarrer Thomas
Bänziger die Festgemeinde begrüsste. Nebst ehemaligen Pfarrern und
Kirchenvorständen kamen auch die am 27. April gewählten Pfarrerinnen Sabine
Aschmann und Madeleine Peter.
Sie sind ab September nächsten
Jahres im Job-Sharing zu je 50 Prozent Nachfolgerinnen des Pfarrer-Ehepaares
Bänziger. Die Ehefrau von Thomas Bänziger, Pfarrerin Katharina Bänziger, las
einen Psalm und sprach ein Gebet.
Viele musikalische Darbietungen machten den
Gottesdienst zu einem Fest. Die Sonntagschüler trugen drei Lieder vor, zwei
davon in Mundart. Die Kirchgemeinde-Band unterstützte die Kinder mit Gitarre,
Oboe und Gesang. Mit grosser Hingabe sangen die Sonntagsschüler die bewegenden
Texte, zum Beispiel „ich bruche Dich und Du bruchsch mich“ oder „Du wirsch geng
mi Chönig si“.
Für den Gemeindegesang hatte Bänziger „Nun danket alle Gott“ und
„Lobe den Herren“ ausgewählt. Beide Lieder sind sehr bekannt, so dass praktisch
alle mitsingen konnten. Stefanie Senn begleitete an der Orgel. Mit je zwei
Auftritten trugen der Musikverein Schlatt und der Männerchor Schlatt zum
Gelingen des fröhlichen Jubiläumsfestes bei.
Kurze,
eindrückliche Geschichten
Pfarrer Bänziger und die ehemaligen Schlatter
Pfarrer Marcel Plüss, Ernst Oberli, Hanspeter Herzog und Käthi Randegger, Witwe
von Pfarrer Max Randegger, hielten je eine Kurzpredigt. Sie sprachen zu den Themen
der fünf Fenster der Schlatter Kirche. Der Diessenhofer Kunstmaler Carl Roesch (1884
– 1979) malte sie im Jahr 1922. Sie symbolisieren Jesus-Gleichnisse.
Bänziger
erzählte die Geschichte vom Sämann und Oberli von den klugen und der törichten
Jungfrauen, zwei Gleichnisse aus dem Matthäus-Evangelium. Die weiteren drei Gleichnisse
sind aus dem Lukas-Evangelium. Vom verlorenen Sohn sprach Randegger und Plüss hatte
die Geschichte vom barmherzigen Samariter gewählt.
Es sei sein Lieblingsthema. Herzog
erzählte vom Pharisäer und Zöllner. Es gelang den Rednern, das Wesentliche
dieser Gleichnisse und die Lehren daraus in Erzählungen von nur etwa je fünf
Minuten zu konzentrieren. Als Schlusslied sang die Gemeinde „Segne und behüte“.
Susanne Hablützel, Präsidentin der Kirchgemeinde, Rosmarie
Schaub, Vizepräsidentin und Pfarrer Bänziger sprachen je ein Gebet. Dann lud
die Gemeinde zum Mittagessen auf dem Kirchplatz ein. Robert Meyer briet
Halsbraten auf seinem Oklahoma-Grill.
Unterhaltung
am Nachmittag
Das Unterhaltungsprogramm am Nachmittag sorgte
dafür, dass die etwa 270 Plätze auf dem Festplatz vor der Kirche besetzt waren.
Eine tolle Attraktion war die Tanzgruppe Roundabout. Mädchen ab zwölf Jahren unterhielten
die Gäste mit rassigem Streetdance. Die Jugendorganisation Cevi Jungschar
Schlatt brachte 30 Harassen.
Es galt, damit einen möglichst hohen Turm zu bauen.
Obwohl die Akteure mit einem Seil gesichert waren, brauchten sie Mut, um sich
auf das wacklige Bauwerk zu wagen. Den Kran für die Sicherung mit einer
Hakenhöhe von elf Metern hatte Transportunternehmer Max Möckli gratis zur
Verfügung gestellt.
Die politische Gemeinde Schlatt spendete einen knapp zwei
Meter hohen Ginkgo. Dieser aus China stammende Baum sei sturmfest, krankheitsresistent
und seine Früchte und Blätter hätten Heilwirkung, sagte Gemeindeammann Kurt
Engel.
Die Kinder der Sonntagsschule halfen beim Einsetzen des Baumes und
hängten selbst gemalte Bilder mit Bibelsprüchen an die Zweige. Die Pflanzung dieses
Jubiläum-Baumes auf dem Friedhof war der feierliche Abschluss des grossartigen
Anlasses.
Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter
© Text und Fotos von Dieter Ritter
Kurt Engel erklärt die Herkunft des Jubiläumbaumes.
Im Hintergrund
Pfarrer-Ehepaar Katharina und Thomas Bänziger.
Leonie Vogel schaffte mit 16 Harassen einen fünf Meter hohen Turm.
Die Tanzgruppe Roundabout unterhielt die Gäste mit rassigem Streetdance.
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